Michael Meisheit - Drehbuchautor und Selfpublisher |
Liebe Leser von Melusines Welt,
im März 2015 habe ich Michael Meisheit auf der Leipziger
Buchmesse getroffen und durfte außerdem bei der tollen und
außergewöhnlichen Lesung von "24 Stunden - 24 Autoren" bei
amazon teilnehmen. Dieses Buch und auch die Lieblingsautoren stelle ich euch
noch einmal gesondert vor - ihr dürft euch freuen! Jetzt kommen wir aber erst
einmal zu dem spannenden Interview von Michael - oder vielleicht hat es gar
Vanessa gegeben???
Mit Gewinnspiel! Ihr könnt ein signiertes Taschenbuch von "Im falschen Film" gewinnen - dazu in einem extra Post mehr!
Mit Gewinnspiel! Ihr könnt ein signiertes Taschenbuch von "Im falschen Film" gewinnen - dazu in einem extra Post mehr!
Aber lest selbst...
Michael Meisheit hat an der
Filmakademie Baden-Württemberg Film studiert - mit dem Schwerpunkt
"Drehbuch". Sozusagen vom Studium weg wurde er 1997 als
Drehbuchautor für die Fernsehserie "Lindenstraße"
engagiert. In den letzten 15 Jahren hat er knapp 300 Folgen für die
Endlosserie geschrieben. Nebenher arbeitete Michael Meisheit als Autor bei
der Telenovela "Rote
Rosen". Außerdem hat er diverse Serienkonzepte und Spielfilme
entwickelt. Verfilmt wurde die Familienkomödie "Dann
kam Lucy", die im April 2012 in der ARD ausgestrahlt wurde. Seit 2012
schreibt er in seinem Blog michaelmeisheit.de
über die Arbeit als Roman- und Drehbuchautor.
2013 veröffentlichte Michael Meisheit unter dem Pseudonym
"Vanessa Mansini" den Blogroman "Nicht von dieser Welt". Das eBook
stürmte Platz 1 der Kindle-Charts und hat sich seitdem über 30.000 mal
verkauft. 2014 erhielt das "Autorenduo" dafür den
"Indie-Autor-Preis" der Leipziger Buchmesse. Ebenfalls als Vanessa
Mansini veröffentlichte Meisheit 2014 die erfolgreiche Reihe "Im falschen Film". Ende 2015
startete dann die eBook-Serie "L.I.E.B.E."
Lieber Michael,
beginnen wir mit den (fast) typischen Fragen jedes Interviews...
Erzähl uns doch bitte etwas über dich und deinen Werdegang als Drehbuchautor, Romanautor und Selfpublisher, was man vielleicht so nicht auf deinem Blog oder über deine Facebook-Seite erfahren kann.
Eigentlich wollte ich ja Regisseur werden.
Aber eigentlich habe ich auch immer schon wahnsinnig viel gelesen und gerne
Geschichten erfunden oder erzählt. Also war der logische Schritt, dass ich es
als Drehbuchautor versuchte. Ich studierte in Ludwigsburg Film mit dem
Schwerpunkt Drehbuch. Und eigentlich wollte ich dann Filmdrehbücher schreiben.
Aber dann wurde ich von Hans W. Geißendörfer mit 24 von der Filmakademie quasi
abgeworben, um für die „Lindenstraße“ zu schreiben. Das Studium habe ich
nie beendet. Na ja, und eigentlich dachte ich dann, dass ich immer beim
Fernsehen arbeiten würde, weil es wirklich Spaß macht und unglaublich ist, so
viele Menschen erreichen zu können. Aber dann kam das Selfpublishing.
Und auf einmal konnte ich die Geschichten, die mir am Herzen lagen genauso
erzählen, wie ich es wollte. Und das habe ich dann gemacht. Zunächst unter
meinem normalen Namen, dann - etwas strategischer gedacht - als Vanessa
Mansini. Als mein erster Roman „Nicht von dieser Welt“ dann auf Platz 1 der
Kindle Charts landete, wusste ich, dass dies ganz sicher nicht der falsche
Weg war...
Rede und Antwort stehen - Michael Meisheit mag seinen Beruf |
Als Kind habe ich wahnsinnig viel gelesen. Aber dann habe ich irgendwann das Kino für mich entdeckt, das fortan die größere Rolle gespielt hat. Beruflich kam dann noch das Fernsehen hinzu. Letztlich ist für mich die Form aber sekundär: Ich erfinde und erzähle einfach für mein Leben gerne Geschichten. Dies als Selfpublisher zu tun, war vor allem deswegen reizvoll, weil ich mein eigener Chef sein konnte - anders als beim Fernsehen, wo - mal zum Vorteil, mal zum Nachteil - wahnsinnig viele Leute mitreden. Ich fand es enorm befreiend, ungewöhnliche Geschichten so erzählen zu können, wie ich es wollte. Das sieht man auch an meinen Bücher: Sie passen nicht so richtig in feste Schemata. Sie sind immer irgendwie anders.
Nun eine Frage, die uns alle
interessiert: Wie sieht ein typischer (Schreib-) Tag bei dir aus? Hast du
bestimmte Vorgehensweisen, Routinen oder Orte? Schreibst du deine eigenen
Bücher z.B. an einem anderen Ort als die Drehbücher für die Lindenstraße oder
Rote Rosen?
Die
„Arbeit“ ist bei mir zweigeteilt. (Die Anführungsstriche bedeuten, dass ich vieles
davon nach wie vor gar nicht als Arbeit ansehe - dafür macht es zu viel Spaß.)
Und das ist sowohl beim Drehbuchschreiben als auch beim Romanschreiben sehr
ähnlich: Einmal gibt es die Phase, in denen ich die Ideen suche, habe und
vor allem entwickle. Das findet in meinem Kopf statt. Und daher ist es
egal, wo ich es tue. Tatsächlich habe ich die besten Ideen, wenn ich mich
fortbewege. Sei es ein Spaziergang, beim Schwimmen, einer Autofahrt oder im
Zug. In solchen Situationen finde ich oft die Lösungen, nach denen ich gesucht
habe. Dann kommt Phase zwei: Das Schreiben. Und das findet recht
unspektakulär hauptsächlich an meinem Schreibtisch statt. Der Arbeitstag
wird dabei sehr klar von den Kindern strukturiert: Erst müssen die in die
Schule oder den Kindergarten gebracht werden. Dann gibt es meist ein kleines
Frühstück mit meiner Frau und ein erstes Checken der Social Media
Ereignisse und Mails. Dann wird geschrieben - nur unterbrochen durch einen
kleinen Mittagsimbiss und ein Nickerchen - bis mindestens ein Kind wieder
versorgt werden muss, sei es mit Essen, Fußballtraining, Hausaufgaben oder
einfach nur Bespaßung.
Ein Blick auf den kreativen Arbeitsplatz von Michael
Meisheit
|
Woher nimmst du deine Ideen, was
inspiriert dich. Und was tust du, wenn die Motivation mal nicht so will wie du?
Die Ideen sind einfach da. Und das zuhauf. Inspiriert vom Leben, vom Lesen und von allem, was um
mich herum passiert. Sie auszuarbeiten ist die eigentliche Arbeit. Und
dabei kann es auch schon mal haken. Dann gehe ich spazieren - siehe oben. Oder
was auch hilft: Was anderes machen. Wenn ich nicht weiterkomme, höre ich
einfach auf. Es gibt - gerade für einen Selfpublisher - ungemein viele Dinge
zu tun. Werbung machen, Cover erstellen lassen, Bloginterviews geben. Und
wenn ich mich lange genug abgelenkt habe, kommt dann meist auch ein frischer
Gedanken für das Problem.
Was war das witzigste Erlebnis in
letzter Zeit als Autor?
Vor kurzem hat mein Sohn (6) mitbekommen, wie ich
mir den Entwurf für das Cover zum neuen L.I.E.B.E.-Roman angeschaut habe. Er
hat es dann - in stark vereinfachter Form - nachgemalt. Und dann auch gleich
das Cover der ersten Folge. Beide hat er ausgeschnitten und mir feierlich
überreicht. „Hier hast du noch zwei Bücher, falls Du mal keine mehr hast.“ Man
sieht: Bei uns arbeitet die ganze Familie mit.
Du bist ja der Begründer und
einer der Indie-Autoren von 24 Stunden- 24 Autoren. Wie bist du zu den
Lieblingsautoren gekommen? Da ich euch bei der Lesung in Leipzig kennengelernt
habe, kam es mir so vor, als seid Ihr eine große Familie.
Die Lieblingsautoren sind aus einer Facebook-Gruppe
hervorgegangen, die Daphne Unruh und ich vor nunmehr zwei Jahren gegründet
haben. Und diese Gruppe mit sehr netten und auch erfahrenen Autoren ist für
mich aus der Arbeit als Selfpublisher gar nicht mehr wegzudenken. Man ist ja
eigentlich Einzelkämpfer, aber durch diese Kolleginnen und Kollegen hat sich
das komplett umgekehrt. Wir tauschen uns aus, unterstützen uns, treffen uns
regelmäßig und machen dann eben auch gemeinsame Sache - wie beim Messestand in
Leipzig oder dem Buch „24
Stunden - 24 Autoren“. Und natürlich kann man mit dem geballten Know-How,
den Erfahrungen und Kontakten, aber auch den vielen bereits erreichten Lesern,
so viel mehr auf die Beine stellen als alleine...
Erzähl uns doch etwas über
Vanessa Mansini – was ist das für ein Psydonym und welche Idee steckt dahinter?
Das hört sich spannend an.
Ist "sie" es wirklich??? ㋡ |
Vanessa Mansini war eigentlich ein PR-Gag für das Buch „Nicht von dieser Welt“.
Dieses basierte auf einem fiktiven Blog, den ich 2011 geschrieben hatte. Und
dort berichtet halt eine Vanessa über ihr ungewöhnliches Leben. Als ich daraus
dann einen Roman gemacht habe, lag es nahe, Vanessa auch zur Autorin von diesem
zu machen. Und es ist nun einmal eine Geschichte, die sich vor allem an
Frauen wendet (aber nicht nur), also erschien es mir für die Werbung und
den Verkauf besser, wenn es dafür einen wohlklingenden Frauennamen als
Autorin gab. Das ist aufgegangen, Vanessa Mansini wurde zu einer Marke, die
ich nun gerne beibehalte.
Aktuell hast du dein neues Buch
„L.i.e.b.e“ veröffentlicht. Ist es für dich als „Profi“ in der Autorenwelt noch
etwas Besonderes, ein neues Buch heraus zubringen? Was geht dir so durch den
Kopf?
Das wird immer etwas Besonderes sein. In dem Fall
aber gleich doppelt. Denn es ist auch der Auftakt zu einer neuen Reihe gewesen.
Die wieder einmal sehr ungewöhnlich daher kommt. Es sind vergleichsweise kurze
Romane (100 - 130 Seiten), die zwar aus abgeschlossenen Geschichten bestehen,
aber mit einem immer wiederkehrenden „Agentenpaar“. Nur sind es keine
Geheimagenten oder Polizisten, sondern Liebesagenten, die für „schwer
vermittelbare“ Menschen die Liebe ihres Lebens finden sollen. Und gerade diese
Mischung aus „Detektivarbeit“ und sehr emotionalen Liebesgeschichten ist so
ungewöhnlich, dass ich nicht weiß, ob sich Leser dafür finden werden. Die
anfängliche Resonanz war auch noch recht bescheiden, aber bei so etwas habe ich
immer Geduld. Denn ich weiß, dass die Geschichten toll funktionieren und Spaß
machen. Sie müssen jetzt halt nach und nach ihre Leser finden...
Welche Tipps hast du für junge
Autoren, die gerade an ihrem ersten Buch schreiben?
Ganz
wichtig: Diesem ersten Buch nicht zu viel Bedeutung zuschreiben. Kaum jemand
ist mit seinem Debüt zum Bestsellerautor geworden. Natürlich packt man dort oft
besonders viel Herzblut hinein, aber man sollte auch immer wissen: Man kann als
Anfänger noch viel lernen. Und das geht am besten, indem man schreibt,
schreibt, schreibt. Also nicht alles auf eine Karte setzen, sondern
weitermachen...
Was machst du noch gern, wenn du
nicht schreibst?
Zeit
mit meiner Familie verbringen. Die Kinder sind 4 und 6. Das ist ein wunderbares
Alter. Wir sind dieses Jahr einige Male gereist, machen am Wochenende auf
Ausflüge. Das ist zwar nicht immer entspannend, aber es bringt gute Laune und
macht den Kopf frei. Und wenn dann noch Zeit ist, gucke ich Fernsehserien oder
wir machen uns hier schöne Abende mit Freunden bei einem leckeren Essen und
guten Weinen.
Was sind deine nächsten Projekte
und Pläne - beruflich wie privat?
Zunächst einmal will ich noch mehr Folgen von
„L.I.E.B.E.“ an den Start bringen. Ich habe schon wieder viel zu viele Ideen.
Allerdings auch für andere Bücher. Mal sehen, was das nächste Jahr da bringen
wird. Ganz sicher wird wieder ein Stand mit den Lieblingsautoren auf der
Leipziger Buchmesse dazugehören. Und natürlich schreibe ich auch noch für die
„Lindenstraße“.
Wo können dich unsere Leser in den Sozialen Medien
überall finden? Wer hilft dir dabei oder beantwortest du alles allein?
In den Social Media mache ich alles selbst. Ich habe mein normales Profil, unter dem man sich gerne mit mir befreunden kann. Aber es gibt natürlich auch noch eine Seite von Vanessa Mansini, auf der es die aktuellsten Infos gibt, Gewinnspiele und vieles mehr. Bei Twitter findet mich dann auch noch ab und zu als @meisheit. Und es gibt auch noch meinen Blog: michaelmeisheit.de .
Michael, ich danke dir für dieses Interview!
ICH habe zu danken! Es war mir eine Freude.
Es hat Spaß gemacht - wir sehen uns zur Buchmesse in Leipzig! Grüße an deinen Sohn. Meine Tochter lässt fragen, warum du nicht seine tollen Zeichnungen als Cover genommen hast ;-).
In den Social Media mache ich alles selbst. Ich habe mein normales Profil, unter dem man sich gerne mit mir befreunden kann. Aber es gibt natürlich auch noch eine Seite von Vanessa Mansini, auf der es die aktuellsten Infos gibt, Gewinnspiele und vieles mehr. Bei Twitter findet mich dann auch noch ab und zu als @meisheit. Und es gibt auch noch meinen Blog: michaelmeisheit.de .
Michael, ich danke dir für dieses Interview!
ICH habe zu danken! Es war mir eine Freude.
Es hat Spaß gemacht - wir sehen uns zur Buchmesse in Leipzig! Grüße an deinen Sohn. Meine Tochter lässt fragen, warum du nicht seine tollen Zeichnungen als Cover genommen hast ;-).
Übersicht aller Bücher von Michael Meisheit unter seinem Namen Vanessa Mansini findet ihr auf seinem Blog. Viel Spaß beim Lesen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen